Die Digitalisierung führt zu einer weitreichenden Transformation der Mobilität für Personen und Güter. Auf der Basis von Daten und deren Vernetzung werden für den Nutzer individuelle, dynamische Angebote entwickelt und digitale Technologien zu Information, Planung, Nutzung und Steuerung von Verkehrsmitteln, Verkehrsinfrastrukturen und Verkehrsflüssen eingesetzt. Neue Mobilitätsangebote werden möglich – „Mobilität wird intelligent“. Die Intelligente Mobilität stellt ein wichtiges Instrument zur Erreichung gesellschaftlicher Ziele dar – etwa in den Bereichen Lebensqualität, Teilhabe, Verkehrssicherheit und Klimaschutz.
Deutschland besitzt aufgrund seines Angebots an Mobilitätsdienstleistungen und seiner gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur eine gute Basis für den Transformationsprozess in eine intelligente Mobilitätswelt.
Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft haben die gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Chancen Intelligenter Mobilität erkannt und im Rahmen vielfältiger Initiativen bereits gute und konkrete Ergebnisse erarbeitet.
Die Intelligente Mobilität ist ein wichtiges Instrument zur Erreichung gesellschaftlicher Ziele in den Bereichen Lebensqualität, Teilhabe, Verkehrssicherheit, Klima- und Umweltschutz, Stadt- und Raumplanung sowie zukunftsfähige Wirtschaft. Um diesem Gestaltungs- und Entwicklungsprozess einen strategischen Rahmen zu geben, wurde ein Zielbild Intelligenter Mobilität definiert.
Im digitalisierten Mobilitäts-Ökosystem(1) ist Mobilität von Personen und Gütern durchgängig und konsequent inter- / multimodal. Ein integriertes, sicheres und vernetztes Gesamtsystem verzahnt die einzelnen Verkehrsträger, Branchen und fachlichen Spezialisierungen unter Berücksichtigung sozialer, ökonomischer und ökologischer Gesichtspunkte. Verkehrsmittel, Infrastrukturen und Mobilitätsangebote sind miteinander vernetzt und interoperabel. Das Mobilitäts-Ökosystem ist dynamisch und lässt den beteiligten Akteuren Spielräume für Innovationen und wettbewerbliches Handeln. So entstehen neue Mobilitätsdienstleister, die traditionelle Verkehrsangebote kombinieren. Verkehrsunternehmen können sich an der Ausgestaltung innovativer Angebote beteiligen und mit ihnen neue Einnahmequellen erschließen. Die Digitalisierung erfasst bestehende Infrastrukturen, insbesondere Kommunikationsnetze, Sensorik und Telematik entlang der Verkehrswege, und etabliert neue Infrastrukturen, wie zum Beispiel Plattformen für Daten. Dies erleichtert es Verkehrsunternehmen und Infrastrukturbetreibern, Verkehrsabläufe zu planen, zu managen und zu optimieren.
Im Zentrum des digitalisierten Mobilitäts-Ökosystems stehen individuelle und gewerbliche Nutzer im Personen und Güterverkehr, für die Mobilität einfacher, komfortabler, flexibler, sicherer und zuverlässiger wird. Gesamtgesellschaftlich stärkt die Intelligente Mobilität Anbindung und Teilhabe, das heißt den Zugang zu gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Leben, mit bedarfsgerechten und passgenauen Mobilitätsangeboten.
Das Gesamtsystem der Intelligenten Mobilität ist ökologisch nachhaltig und ökonomisch effizient. Vorhandene Infrastrukturen und Ressourcen werden durch eine vorausschauende, datenbasierte Planung, Steuerung, Automatisierung und Vernetzung optimal genutzt. Zu den Ressourcen zählen neben Energiequellen und Investitionsmitteln auch Daten, Raum, Fläche, Zeit und Umwelt. Soziodemografische Entwicklungen wie die Alterung der Gesellschaft, die Verdichtung in Metropolregionen (Dense Urban Areas) und die Ausdünnung in peripheren ländlichen Regionen werden durch intelligente Mobilitätslösungen adressiert. Der Einsatz digitaler Technologien erhöht die Verkehrssicherheit.
Im Wachstumsmarkt intelligenter Mobilitätslösungen erschließt Deutschland weitere Kompetenzfelder und baut damit seine Innovationsführerschaft aus. Grundlage sind innovative Start-ups, etablierte Unternehmen im Mobilitätsmarkt, Spitzenforschung und ein innovationsoffener regulatorischer Rahmen. Die Realisierung eines digitalisierten Mobilitäts-Ökosystems in Deutschland dient international als Vorbild für konsequent inter- / multimodale Ansätze.
Im Sinne des Zielbildes stand bei der Erarbeitung der Roadmap folgende Frage im Mittelpunkt:
Die daraus resultierende Auswahl an Handlungsfeldern und Maßnahmenempfehlungen basiert auf einer umfangreichen Bestandsaufnahme konzeptioneller Vorarbeiten zur Intelligenten Mobilität. Aus rund 30 Strategie- und Positionspapieren aus Politik, Verwaltung, Privatwirtschaft und Wissenschaft wurden über 400 Maßnahmenforderungen systematisch erfasst und ausgewertet. Auf Basis dieses Maßnahmenkatalogs („Long List“) wurden rund 20 prioritäre Maßnahmen ausgewählt („Short-List“). Dabei standen neben der Aktualität, den Adressaten sowie dem Konkretheitsgrad der Maßnahmenempfehlungen insbesondere die verkehrsträgerübergreifende Relevanz der Maßnahme und der „Basischarakter“ –inwiefern durch die Umsetzung der Maßnahme Voraussetzungen für andere Maßnahmen geschaffen werden – im Vordergrund. 24 Experteninterviews dienten der Validierung und Ergänzung des Maßnahmenportfolios.
Die Mobilitäts-Akteure aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Forschung haben es gemeinsam in der Hand, das Mobilitätssystem in Deutschland zum Erfolg zu führen. Dazu sind enge Koordination und ein integriertes Vorgehen aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette notwendig. Um die Maßnahmen der Roadmap umzusetzen und die Intelligente Mobilität weiterzuentwickeln, müssen die einzelnen Ansätze stärker verzahnt werden – auch über Branchen, Regionen und Verwaltungsebenen hinweg.
mehr erfahrenDaten sind zunehmend der Treibstoff für alle Mobilitätsanwendungen und die Basis für erfolgreiche Geschäftsmodelle. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit und müssen in einem intelligenten Mobilitätssystem lückenlos und verkehrsträgerübergreifend zur Verfügung stehen.
mehr erfahrenDie Digitalisierung der Verkehrsinfrastruktur ist ein wichtiger Schritt, der Intelligente Mobilität überhaupt erst ermöglicht. Dies umfasst sowohl eine Aufrüstung der physischen Infrastruktur mit digitaler Technik als auch die Bereitstellung bedarfsgerechter Bandbreite entlang der Verkehrswege.
mehr erfahrenIn einem intelligenten Mobilitätssystem greifen die unterschiedlichen Angebote präzise ineinander und sind nahtlos miteinander kombinierbar („seamless travelling“). Übergänge zwischen einzelnen Verkehrsträgern sowie die Interaktion von Verkehrsmitteln mit der Infrastruktur sind für Nutzer durch hohe Interoperabilität maximal komfortabel.
mehr erfahrenViele Bereiche der Intelligenten Mobilität weisen eine hohe Innovations- und Wachstumsdynamik auf, unterliegen aber (noch) nicht der Regulierung. Ein bedarfsgerechter und vorausschauend weiterentwickelter Rechtsrahmen schafft die notwendige Balance zwischen Freiheit für Innovation und Sicherheit für Investition, damit intelligente Mobilitätslösungen erfolgreich entwickelt, getestet und ausgerollt werden können.
mehr erfahrenIntelligente Mobilität stellt spezifische Anforderungen an die Entwicklung und Umsetzung entsprechender Forschungs- und Pilotprojekte. Diese Anforderungen müssen in öffentliche Förderprojekte integriert werden, um gewonnene Erkenntnisse bestmöglich verwerten zu können und intelligente Lösungen schneller in die Umsetzung zu bringen.
mehr erfahrenDer Erfolg eines intelligenten Mobilitätssystems hängt von dessen gesellschaftlicher Akzeptanz ab. Eine Argumentation, welche die Vorteile Intelligenter Mobilität gegenüber allen Akteuren klar kommuniziert und Vertrauen aufbaut, spielt eine wichtige Rolle.
mehr erfahrenAlle Mitwirkenden finden Sie hier: http://plattform-digitale-netze.de/mitwirkende/